Noch mehr Infos über Speiseninhaltsstoffe

Ab Mitte Dezember ist die Kennzeichnung bestimmter Inhaltsstoffe in Lebensmittel notwendig. „Ursprünglich war sogar die schriftliche Information auf Speisekarten vorgesehen. Die Wirtschaftskammer hat erreicht, dass diese Auskunft auch mündlich erteilt werden kann“, berichtet Spartengeschäftsführer Ing. Franz Perner. „Darüber hinaus sind Unternehmer allerdings dazu verpflichtet, Dokumentationen der Rezepte und ihrer Inhaltsstoffe anzulegen.“ 

Um die Gastronomen bei ihren neuen Aufgaben bestmöglich zu unterstützen, wurde der Verein zur Förderung des burgenländischen Gastgewerbes die Initiative „GISP“ - Gastro-, Informations- und Qualitätsoffensive – Speiseninhaltsstoffe für neue Gästeschichten – in der Wirtschaftskammer Burgenland ins Leben gerufen. Der Verein hat das Ziel, die Gastronomiebetriebe im Burgenland beim Nachweis der Speiseninhaltsstoffe effektiv zu unterstützen.

„Das Gästeverhalten und die Nachfrage nach gesunden und regionalen Inhaltsstoffen bei Speisen in der Gastronomie nimmt immer mehr zu.

Für eine immer größer werdende Anzahl von Gästen ist Regionalität und Authentizität ein wichtiges Kaufargument. Eine einfache Kennzeichnung und ein bloßer Hinweis auf die Herkunft reichen in vielen Fällen nicht aus –  

Gäste verlangen immer stärker vertiefende Informationen und Dokumentation betreffend Inhaltsstoffe, Ursprung und Herkunft und mögliche Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden. Mit diesem Projekt schaffen wir einerseits einen Wettbewerbsvorteil für die bgld. Gastronomie und einen Imagezuwachs und können andererseits neue Gästeschichten ansprechen“ betont Tourismuslandesrätin Mag. Michaela Resetar.

Ein eigenes Onlinetool für die Dokumentation der Rezepturen wurde weiterentwickelt, um es für die Mitglieder der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft gemäß den gesetzlichen Vorgaben nutzbar zu machen.

„Die Plattform startet ab 21. November und steht den Mitglieder der Wirtschaftskammer zur Verfügung“, erklärt Spartengeschäftsführer Perner in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer des Vereins zur Förderung des burgenländischen Gastgewerbes. „Die Dokumentationen können mit diesem Onlinetool einfach und rasch erfasst werden und die erforderlichen Informationen stehen übersichtlich zur Verfügung.“

„Selbstverständlich war es auch bisher in der burgenländischen Gastronomie schon möglich, detailliert Auskunft über die Rezepte und Zusammensetzungen der Speisen zu erhalten“, ergänzt Spartenobmann Kommerzialrat Helmut Tury. „Es ist nur schade, dass durch diese Neueinführung die Bürokratie immer mehr Zeit beansprucht und die Dienstleistung in den Hintergrund rückt. Aber, gerade hier soll das neue Online-Werkzeug unterstützend helfen und Zeit sparen.“

Die Kommunikation mit dem Gast muss aufrecht bleiben. „Wir freuen uns, dass wir verhindern konnten, dass die Erklärungen schriftlich aufgeführt werden müssen. Das würde zu überlangen und unübersichtlichen Speisekarten führen, außerdem wollen wir in Kommunikation mit dem Gast bleiben. Gerne geben wir - und da spreche ich auch für unsere Mitarbeiter - Auskunft über die Zusammensetzung von Speisen und adaptieren bei Nahrungsmittelunver-träglichkeiten, so weit als möglich, die Rezepturen. 

„Viele unserer Wirte setzen auf Regionalität und Saisonalität, das bedeutet aber einen Mehraufwand durch die neuen formalen Auflagen. Die Dokumentationen müssen saisonal adaptiert werden“, ergänzt Kommerzialrat Ernst Horvath, Obmann der burgenländischen Gastronomen. „Der Aufwand kann aber auch als Chance für uns Gastronomen gesehen werden, uns mit den Rezepturen und Produzenten näher auseinanderzusetzen. Das Qualitätsbewusstsein für die verwendeten Zutaten und die Rezepturen wird durch die neue Dokumentation noch mehr forciert, auch bei unseren Gästen, hoffen wir.“

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