Neuer Pilgerführer präsentiert

In dem grenzüberschreitenden Projekt „Pilgrimage AT-HU“ der Tourismusabteilung der Landesregierung, der regionalen Tourismusverbände und der Diözese Eisenstadt, wurden über 80 bgld. Wallfahrtsziele und -orte im Burgenland für den Pilger- und Wandertourismus vernetzt. Als Abschluss des Projektes wurde jetzt ein Pilgerführer produziert. „Der 68-seitige Pilgerführer stellt nicht nur die Pilgerziele vor, sondern bindet auch die regionalen und kulturellen Sehenswürdigkeiten mit ein, sodass dem Pilger ein ganzheitliches Erlebnis geboten wird“ betont Tourismuslandesrätin Mag. Michaela Resetar anlässlich der Präsentation des neuen Pilgerführers zusammen mit Diözesanbischof Dr. Ägidius J. Zsifkovics.

Der Pilgerführer „Eine Reise weit zu mir“ stellt die burgenländischen Pilgerwege und Wallfahrtsorte vor. In dem 68-seitigen Werk werden sowohl traditionelle Wallfahrten als auch neue Pilgerrouten präsentiert und mit touristischen Angeboten vernetzt.

Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics freut sich über die Zusammenarbeit und sieht in dem neuen Pilgerführer auch einen Begleiter auf der Wallfahrt. „Beim Pilgern geht es nicht nur um die Möglichkeit, bedeutende Pilgerziele des Burgenlandes aufzusuchen, es soll vielmehr dabei zur Begegnung mit Menschen kommen, die sich auch auf den Weg gemacht haben. Es soll schließlich eine Reise zu sich selbst werden, ein Besinnen auf den Ursprung, eine Begegnung mit Gott, unserem Schöpfer“ hebt Diözesanbischof Zsifkovics hervor und bedankt sich bei Pastoralamtsleiter MMag. Michael Wüger, bei Diözesanarchivar und Diözesanverantwortlichem für „Pilgern und Pilgertourismus“ Mag. Bernhard Weinhäusel sowie bei Mag. Ildikó Farkas, Dr. Clara Prickler und Mag. Johann Karall, die für den religiösen Teil im Pilgerführer verantwortlich waren.

Gesamtprojekt mit 25.000 Euro aus Tourismusmitteln gefördert

Das Gesamt-Projekt „Pilgrimage AT-HU“ bestand darin, ein mitteleuropäisches Netzwerk von Pilgerwegen im Raum Ostösterreich und Ungarn aufzubauen. Das Pilger-Projekt setzt sich aus mehreren Modulen zusammen: die Attraktivierung der traditionellen Pilger- und Wallfahrtsrouten mit der Vernetzung des touristischen Angebots (Beschilderung der Wege, Infopoints, Einbindung Beherberger); die Errichtung von Pilgerwegen im Burgenland (Marienweg mit 120 km, Jakobsweg-Anbindung im Seewinkel und Martinsweg) und als Abschluss des Projektes wurde ein Pilgerführer produziert, der über alle Projektinhalte wie Pilgerwege, Wallfahrtskirchen und Sehenswürdigkeiten eine Übersicht gibt. „Die Projektkosten auf burgenländischer Seite betrugen rund 114.000 Euro, wobei 64.000 Euro aus dem EU-Programm für territoriale Zusammenarbeit stammen. 25.000 Euro kommen von den Destinationen Neusiedlersee Tourismus und Südburgenland Tourismus GmbH sowie von den Regionaltourismusverbänden Mittelburgenland und Rosalia und der Diözese Eisenstadt. 25.000 Euro wurden von mir als Tourismuslandesrätin aus Fremdenverkehrsmitteln zur Verfügung gestellt“, betont Resetar, die selbst einige Male nach Mariazell gepilgert ist.

Projektlaufzeit war von September 2009 bis Juni 2013. Projektträger war die Regionalmanagement Burgenland. Das Hauptziel des Projektes war die Vernetzung bestehender und neu entstehender Initiativen im Bereich des Pilgerns und Wallfahrens. „Das Selbstverständnis war dabei, dass spirituelle und touristische Aspekte gleichrangig bewertet wurden und Partner beteiligt waren, die beide Bereiche repräsentierten“ hebt Resetar hervor.

Natur, Landschaft und Kultur als Pilger-Motive

Pilgern und Wallfahren erlebt seit einigen Jahren eine bedeutende Renaissance. Es ist Teil des Selbstverständnisses vieler Menschen geworden, Ruhe und Ausgleich zum Alltag im Zuge von mehrtägigen Wanderungen entlang historischer Pilgerwege zu suchen. Neben dem religiösen Motivationsgrund einer Pilgerreise wird auch das Naturerlebnis immer wichtiger. Laut einer Studie nennen mehr als 85% der Befragten die Natur, die Landschaft und die Kultur als Motive des Pilgerns. Das Burgenland ist auf diesen Zug aufgesprungen, denn viele der burgenländischen Pilgerwege befinden sich in den Naturparken. Mehr als 83% suchen die Entspannung, die Erholung und den Abstand zum hektischen Alltag.

„Eine Wallfahrt zu machen, heißt nicht nur, einen religiös bedeutsamen Ort aufzusuchen. Es bedeutet vielmehr einen Weg in das eigene Innere zuzulassen, der von einer Offenheit für die Wirklichkeit und Vertrauen in Gott gekennzeichnet ist. Hier verwirklicht sich „im Kleinen“ unser lebenslanges Unterwegs-Sein. Zugleich geht es um eine Erfahrung der Gegenwart Gottes, der auf allen Wegen bei uns ist“ betont Diözesanbischof Zsifkovics.

 Das Phänomen „Wallfahrt“ hat viele Gesichter und Gestalten. Verbindendes Element ist, dass sich Menschen aktiv auf den Weg machen, um an einen bestimmten Ort Gott zu erfahren. Heute erfreuen sich Wallfahrten und Pilgerreisen wieder großer und wachsender Beliebtheit quer durch alle Altersklassen. „Ich bin überzeugt, dass durch das Pilgererlebnis neue Gästeschichten angesprochen und durch die Einbindung kleiner Beherbergungsbetriebe und Gastwirtschaften entlang der Pilgerstrecken die touristische Wertschöpfung gesteigert wird“, so Tourismuslandesrätin Mag. Resetar abschließend.

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