MEINE GEDANKEN
Aber die Vorfreude darf sich nicht nur auf das Weihnachtsfest und seine Geschenke richten, sondern auf den innersten Inhalt des Festes: Gott kommt als Kind zu uns, ganz menschlich, greifbar, erfahrbar.
Aber Johannes der Täufer kündigt dieses Kommen nicht als liebliches Fest an, sondern als eine gewaltige Entscheidung, als eine Spaltung, wo Spreu vom Weizen gesondert wird – heim in die Scheune oder ins Feuer der Hölle. Kurze Zeit später, als Johannes statt zu triumphieren im Gefängnis des Herodes sitzt, muss er sich von Jesus korrigieren lassen: Es kommt nicht ein Brechen und Ausrotten mit einem Messias der Gewalt, sondern ein Aufrichten und Heilen.
Doch die Fragen, was jetzt zu tun ist, gelten auch heute, und genauso die Antworten des Johannes.
Für jeden Berufsstand hat er eine spezielle Antwort. Für Finanzbeamte: keine krummen Dinge. Für Soldaten: keine Gewalt anwenden, sondern Menschen schützen. Für Reiche: bitte teilen. Für Wohlhabende: bitte Essen teilen.
Damit werden neue Wege zu Jesus sehr konkret beschrieben.
Darum ist der Advent eine besondere Zeit der Nächstenliebe. Teilen: Zeit, Aufmerksamkeit, Achtsamkeit. Von selbst kommt Weihnachten nur im Kalender, wirkliches Weihnachten wird nur durch unsere Liebe. Christ wird man nicht durch den Taufschein, sondern durch die Liebe: von Gott zu uns, von uns zum Nächsten.
Frage zum Nachdenken: Wer braucht keine besondere Aufmerksamkeit? Wo wäre ein Weihnachtsgeschenk ohne Gegengabe gut?