MEINE GEDANKEN
Der Ursprung des Wortes Advent liegt in der lateinischen Sprache. Es kommt von "advenire", was Erwartung oder Ankunft bedeutet. Übertragen handelt es sich beim Advent also um eine Vorbereitungszeit auf Christus Geburt. Anfänglich hatte diese Zeit der Vorbereitung fünf oder sechs Wochen gedauert. Auf dem Konzil von Lerida im Jahr 524 wurde dann eine vier Wochen andauernde Fastenzeit festgelegt und angeordnet. Dabei sollte diese Zeit - ähnlich wie die Zeit vor Ostern - der Besinnung und dem Nachdenken dienen.
Auch ich will an jedem Adventssonntag für Euch einen kleinen Text veröffentlichen, der ein bischen zum Nachdenken anregen soll. Mein erster Text ist eine kleine Weihnachtsfabel.
Die Tiere diskutierten einmal über Weihnachten. Sie stritten was wohl die Hauptsache an Weihnachten sei. "Na klar, Gänsebraten", sagte der Fuchs, "was wäre Weihnachten ohne Gänsebraten!" "Schnee", sagte der Eisbär, "viel Schnee!" Und er schwärmte verzückt: "Weiße Weihnachten!" Das Reh sagte: "Ich brauche aber einen Tannenbaum, sonst kann ich nicht Weihnachten feiern." "Aber nicht so viele Kerzen", sagte die Eule, "schön schummrig und gemütlich muß es sein, Stimmung ist die Hauptsache." "Aber mein neues Kleid muß man sehen", sagte der Pfau, "wenn ich kein neues Kleid kriege, ist für mich kein Weihnachten." "Und Schmuck!" krächzte die Elster, "jedes Weihnachtsfest kriege ich was: Einen Ring, ein Armband, eine Brosche oder eine Kette, das ist für mich das Allerschönste an Weihnachten." "Na aber bitte den Stollen nicht vergessen," brummte der Bär, "das ist doch die Hauptsache, wenn es den nicht gibt und all die süßen Sachen, verzichte ich auf Weihnachten." "Mach's wie ich," sagte der Dachs, "pennen, pennen, das ist das Wahre. Weihnachten heißt für mich mal richtig pennen!" "Und saufen," ergänzte der Ochse, "mal richtig einen saufen und pennen" - aber dann schrie er "Aua", denn der Esel hatte ihm einen gewaltigen Tritt versetzt: "Du Ochse, denkst du denn nicht an das Kind?" Da senkte der Ochse beschämt den Kopf und sagte: "Das Kind, ja das Kind ist doch die Hauptsache." -
"Übrigens" fragte er dann den Esel: "Wissen das die Menschen eigentlich?"