MEINE GEDANKEN

Mit dem Martinsfest beginnt eine Reihe von Festen in der kälter und dunkler werdenden Jahreszeit, die alle eine gemeinsame,  zentrale Aussage haben:

Es gibt Menschen, die durch ihr Tun für andere zum Vorbild werden, ihre Hilfsbereitschaft, die Überzeugungs-kraft ihrer Worte, die Liebe, die sie an andere weitergeben, sollen uns Orientierung für unser Leben geben.

Martin wurde 311 als Sohn eines hohen römischen Offiziers geboren. Obwohl seine Eltern für ihn eine Karriere in der römischen Legion vorsahen, bat er um die Entlassung aus dem Militärdienst. Er gründete in Frankreich mehrere Klöster und wurde später Bischof.  Zahlreiche Legenden berichten uns von seinen Wundertaten; in der bekanntesten begegnet Martin einem Bettler und teilt seinen Mantel mit ihm. So ist der geteilte Mantel zum Sinnbild der Nächstenliebe geworden.

Durch diese Martinsgeschichte wird den Kindern besonders der soziale Aspekt im menschlichen Miteinander verdeutlicht:    die Anteilnahme und das Teilen.

Das Laternengehen hat für das Kind aber noch einen anderen beachtlichen pädagogischen Wert. Im Mittelpunkt der kindlichen Aufmerksamkeit steht hier  das Licht, das ja auch Erwachsene faszinieren kann, besonders wenn es ein "lebendiges" Licht ist. In der kommenden Jahreszeit, wenn man die Dämmerung und das Dunkel der Nacht besonders zeitig und eindringlich erleben kann, gewinnt das Licht noch mehr an Bedeutung für den Menschen: Vor dem Hintergrund der Dunkelheit wirkt ein Licht beeindruckend, wärmend und ist gleichzeitig ein Hoffnungsträger. So wie das Licht die Dunkelheit erhellt und erwärmt,  so sollen auch wir Licht sein für andere, trösten und helfen, Freude und Hoffnung bringen.

Für ein Kind ist die Freude am Licht der brennenden Kerze noch tiefer, wenn es in einer Laterne leuchtet, die es selbst hergestellt hat. Mit dem  Licht in der Hand und durch die Gemeinsamkeit mit anderen, die mit ihm gehen und ähnlich fühlen, gewinnt das Kind innere Sicherheit und  Selbstvertrauen. Diese angesprochene Gefühlswelt wird durch die Texte der Laternenlieder noch verstärkt:
"Ich geh mit meiner Laterne......";
- und wir beide, meine Laterne und ich, tun es den Sternen gleich -
"... die leuchten oben, und unten, da leuchten wir."
Wir, du (die Laterne wird zum vertrautem Wesen) und ich, wir beide nehmen es selbst mit den Sternen auf.

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