MEINE GEDANKEN

Bis heute ist der Stefanitag in Österreich mit der Pflege traditionellen Brauchtums verbunden. Klassischerweise gilt er als der Tag, an dem die Familie die Großeltern, weitere Verwandte oder Freunde besucht, um mit ihnen Geschenke auszutauschen. In Oberösterreich ist der Stefanitag besonders stark im Brauchtum verwurzelt. Bekannt ist dort das mit Anis gewürzte Störibrot, das nur aus Anlass dieses Festtages gebacken wird. Mit dem Störibrot wurden früher traditionell die Schwiegereltern zum Störibrotanschneiden und Störibrotkosten besucht. Hier vermischten sich christliches Kulturgut mit noch älteren vorchristlichen Bräuchen. Heute ist es zudem sehr beliebt, am 26. Dezember ein spezielles Stefani-Menü für Weihnachtsgäste aufzutischen. Dabei kommen an Festtagen beliebte Speisen wie Gans mit Apfelkren, Nockerln und andere traditionelle österreichische Gerichte auf den Tisch.

Rauer geht es beim sogenannten Stefani-Steinigen zu, archaischen Trinkbräuchen der Dorfjugend, die an die Steinigung des Stephanus erinnern. Ein am Stefanitag vor allem in Kärnten, aber auch in Teilen Bayerns verbreiteter Brauch ist der sogenannte Stefaniritt mit anschließender Pferdesegnung. Dabei werden die Pferde der Gemeinde feierlich durch das Dorf geführt und von einem Pfarrer gesegnet. Für Tiere und Reiter werden Schutz und Gesundheit vom Heiligen Stephanus erbeten. Der Stefaniritt gilt als der älteste Brauch am 26. Dezember in Österreich und geht auf keltische Wurzeln zurück.

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