Gemeinde Badersdorf realisiert schnelle Lösung für schnelles Internet

Grafiker können ihre Daten nicht über das Internet versenden, Teleworking ist unmöglich, Studenten können das Internet nicht für Recherchen nützen, wenn ihr Haus nicht ans Breitbandnetz angeschlossen ist. Das Burgenland ist bisher zu 82 % mit Breitband-Internet versorgt. Der Rest sind weißen Flecken – und diese vor allem im Südburgenland. Es gibt immer noch Dörfer oder sogar Teile von größeren Gemeinden vor allem auch im Bezirk Oberwart, denen der Zugang zu Breitbandinternet verwehrt ist. Für Unternehmer ist das ein erheblicher Standortnachteil. Bei den betroffenen Menschen wächst der Unmut. „Breitbandinternet muss in jedem Haushalt so selbstverständlich wie Strom und Wasser sein. Es darf nicht sein, dass für Bewohner des ländlichen Raumes bestimmte Infrastruktur zum Luxusgut wird. Manche Gemeinden – wie Badersdorf - können und wollen nicht länger warten und forcieren den Breitbandinternetausbau in ihrer Gemeinde ohne Bundesinitiativen“ betont Resetar.

Breitbandinternetausbau am Beispiel Badersdorf

Als erste Gemeinde im Bezirk Oberwart leistete sich Badersdorf die Installation einer Breitbandinternetleitung aus eigener Tasche. 66.000 Euro wurden dafür investiert. Davon gehen 40.000 Euro an den Anbieter. „26.000 Euro haben uns die Grabungsarbeiten für die Verlegung der 1,8 Kilometer langen Leitung von Kotezicken nach Badersdorf gekostet“, informiert Bürgermeister Franz Heiden und kritisiert die fehlende Unterstützung des Bundes. „Wir haben dankenswerterweise 5.000 Euro Bedarfszuweisung von Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl bekommen. Das war aber auch schon alles mit der so oft angepriesenen Stärkung des ländlichen Raumes. Vor allem vonseiten des Bundes kommt kaum Unterstützung“, kritisiert der Bürgermeister. Heute geht die Glasfaserpower in Badersdorf offiziell in Betrieb.

Gemeinden warten auf Umsetzung eines Gesamtkonzeptes

Die Gemeinden schaffen mit der Infrastruktur und Verkehrsnetzen, gezielten Betriebsansiedelungen, einer nachhaltigen Raumordnung und Regionalpolitik, modernen regionalen Energiekonzepten oder sozialen Einrichtungen eine wesentliche Grundlage für die Lebensperspektive und Zukunft der Menschen im ländlichen Raum. Sie benötigen dabei aber Gestaltungs- und Handlungsspielraum in finanzieller und rechtlicher Hinsicht. „Doch jede Gemeinde kann es sich, ohne finanzielle Hilfe, nicht leisten in ihrer Gemeinde mit dem Breitbandinternetausbau zu starten. 2016 sollen erst die die ersten Gelder der Breitbandmilliarde fließen. Das ist für viele Gemeinden zu spät. Sie brauchen so rasch wie möglich ein schnelles Internet, sonst wandern immer mehr junge Menschen in besser versorgte Gebiete" so Resetar.

Erst 2016 fließen die ersten Gelder aus der Breitband Milliarde des Bundes

Zusätzlich zu den Fördermillionen des Bundes stehen noch 2,7 Millionen Euro aus dem EU-Topf ELER für ländliche Entwicklung bereit. Diese werden mit einer Million Euro seitens des Landes Burgenland kofinanziert. „Aber leider werden aus diesen Budgets erst 2016 die ersten Gelder fließen. Das ist zu spät. Der Ausbau der Breitbandinfrastruktur ist für alle wichtig. Er stärkt die Ballungsräume und ist viel mehr das einzige Mittel um den ländlichen Raum für die Zukunft fit zu machen. Er ist der Garant für eine gute Entwicklung für die Gemeinden und die Wirtschaft im ländlichen Raum. Ich gebe ein klares Bekenntnis für einen flächendeckenden Ausbau mit dem Ziel, die Daseinsvorsorge Breitband durch die öffentliche Hand zu gestalten, um nicht von diversen Betreibern abhängig zu werden. Im Sinne unserer Regionen, im Sinne der Bürgerinnen und Bürger“, so Landesrätin Mag. Michaela Resetar abschließend, denn gerade im ländlichen Raum bietet eine starke Breitbandverbindung, Chancen für Selbstständige und Angestellte, die von zu Hause aus ihre berufliche Tätigkeit verrichten wollen, so Resetar weiters. Auch für die Neuansiedelung von Betrieben in wirtschaftsschwachen Regionen ist eine gute Infrastruktur oftmals ein Entscheidungskriterium.

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