European Night without accident
„Alkoholunfälle sind also alles andere als Kavaliersdelikt, obwohl sie von vielen Verkehrsteilnehmern, leider immer noch von vielen Jugendlichen, auf die leichte Schulter genommen werden. Deshalb sind neben maßvollen Kontrollen
der Exekutive auch bewusstseinsbildende Maßnahmen und Aktionen wie diese notwendig“ betont Resetar.
Das Projekt läuft so ab, dass in 3 Diskotheken im Burgenland, im Nordburgenland der „ Martinskeller“ in Podersdorf am See, im Mittelburgenland die Diskothek „Subway“ in Oberpullendorf und im Südburgenland die Diskothek „Touch“ in Oberwart am Samstag, den 19. Oktober, jugendliche Besucher im Alter zwischen 17 und 29 Jahren von Jugendlichen motiviert werden, aus ihrer Gruppe einen freiwilligen Fahrer zu finden, der auf den Alkoholkonsum verzichtet. Dieser Fahrer wird durch ein Armband gekennzeichnet und nach dem Diskobesuch einem Alkomattest unterzogen. Ist er unter dem Limit, bekommt er ein kleines Geschenk, ist er darüber, versucht man ihn und die Gruppe zu überzeugen, das Fahrzeug stehen zu lassen und nach Alternativen – wie dem Diskobus oder dem Jugendtaxi – zu suchen. „Die Möglichkeit einen Alkomattest durchzuführen, ist bei den Jugendlichen in der Vergangenheit auf großen Anklang gestoßen. Durch die speziell geschulten jugendlichen Peers wird die Botschaft direkt an die jungen Autofahrer gebracht und Diskussionen über die Gefahren ermöglicht“ so Chaloupka-Risser, die dieses Projekt im allen Bundesländern und 21 Diskotheken mit ihrer Agentur Factum OG Verkehrs- und Sozialanalysen und INFAR-Wien organisiert.
Vorteil der Kampagne: Jugendliche vor Ort aufklären und kein Streuverlust
Die Kampagne wird von der Europäischen Kommission und vom Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds des BMVIT (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) teilfinanziert. Die Aktion arbeitet auch mit dem "Jugendtaxi" bzw. dem Verein Mobiles Burgenland zusammen, die Infos dazu auflegen und motivieren dieses Service zu nützen. Außerdem wird die Aktion von der "Alkomat-Patrouille" unterstützt, die dafür sorgen wird, dass überall ausreichend Alkomaten vorhanden sein werden.
„Mit dieser Aktion ist uns die einmalige Möglichkeit gegeben, Jugendliche durch Gleichaltrige über die Gefahren und Risiken von Autofahren unter Alkoholeinfluss direkt vor Ort aufzuklären. Es erfolgt kein Streuverlust durch ledigliches auflegen von Foldern und Aufhängen von Plakaten und die die Aktion hat eine hohe Attraktivität mitzumachen, da kleine Give-aways vor Ort ausgeteilt und Alkomaten getestet werden können“ hebt Resetar hervor und betont, dass bei 0,5 Promille die Unfallgefahr bereits doppelt so hoch wie im nüchternen Zustand und bei 0,8 Promille steigt sie sogar auf das Fünffache.
Über 22.000 Alkotests mehr als im Vorjahr
Von Jänner bis September 2013 hat die Polizei 54.483 Alkovortests und 2.409 Alkomattest durchgeführt. Um über 22.000 Tests (+63%) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Es hat 776 Alkoholanzeigen und 467 Führerscheinabnahmen im Burgenland gegeben. „Obwohl um über 63% mehr Alkotests durchgeführt wurden, gab es nur um 10 Führerscheinabnahmen mehr als im Vorjahr“ betont Resetar.
Bei den durchgeführten Planquadraten von Jänner bis September wurden 81 Alkoholanzeigen gemacht, davon waren ein Viertel – 21 Personen - unter 30 Jahren. Zum Vergleich: im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 85 Alkoholanzeigen und 20 % unter 30 Jahren. „Deshalb ist es wichtig, bereits bei den Jugendlichen anzusetzen und ihnen die Gefahren und Risiken von Alkohol am Steuer näher zu bringen“ so Resetar und betont, dass es Ziel des Verkehrssicherheitsprogramms 2015 ist, die Alkoholunfälle mit Personenschaden um 10% zu senken.
Im Burgenland gab es 2012 96 Alkoholunfälle mit 134 Verletzten und 1 Getöteten, um 15 Alkoholunfälle und 24 Verletzen mehr aber um 2 Getötete weniger als 2011.
„Die Zahl der bei Alkoholunfällen Getöteten ist in den letzten Jahren zwar gesunken, vor 20 Jahren waren es noch 9 Getötete, die Unfälle selbst stagnieren aber weiterhin auf einem viel zu hohen Niveau. Jeder Unfall ist einer zu viel. Maßvolle Kontrollen und Verkehrssicherheitskampagnen wie die „European Night witrhout accident“ sollen helfen, die Alkoholunfälle nachhaltig zu senken und die Verkehrssicherheit zu erhöhen“, so Verkehrslandesrätin Mag. Resetar abschließend.