Breitbandinternet darf kein Luxusgut sein!

LR Michaela Resetar: Breitband für jedes Haus

Grafiker können ihre Daten nicht über das Internet versenden, Teleworking ist unmöglich, Studenten können das Internet nicht für Recherchen nützen, wenn ihr Haus nicht ans Breitbandnetz angeschlossen ist. Es gibt immer noch Dörfer oder sogar Teile von größeren Gemeinden, denen der Zugang zu Breitbandinternet verwehrt ist. Für Unternehmer ist das ein erheblicher Standortnachteil. Bei den betroffenen Menschen wächst der Unmut. „Breitbandinternet muss in jedem Haushalt so selbstverständlich wie Strom und Wasser sein. Es darf nicht sein, dass für Bewohner des ländlichen Raumes bestimmte Infrastruktur zum Luxusgut wird. Deshalb ist jetzt wichtig, Mittel und Wege zu finden, dass die Versorgung durch die öffentliche Hand sichergestellt wird. Die ÖVP Bezirk Oberwart tritt dafür ein, dass so rasch wie möglich ein konkreter Zeit- und Finanzplan erstellt wird, der eine echte Vollversorgung mit Breitband für jedes Haus im Burgenland ermöglicht. Wenn es möglich ist, das Burgenland stromautark zu machen, muss es auch möglich sein, eine flächendeckende Breitband-Infrastruktur sicherzustellen“, betont Resetar.

Die ÖVP war die erste Partei im Burgenland, die schon im Jahr 2003 „Breitband in jeden Haushalt“ gefordert hat.

Offiziell heißt es, dass das ganze Burgenland mit Breitbandinternet versorgt ist. Aber: Ein Funkmast im Ortszentrum macht noch keinen Vollausbau. Viele Ortsteile im Bezirk Oberwart sind nach wie vor unerschlossene „weiße Flecken“ auf der Breitband-Landkarte. Von Vollausbau kann also keine Rede sein! „Die digitale Zweiklassengesellschaft wächst weiter und Infrastrukturministerin Doris Bures bleibt Antworten und Lösungen schuldig“, so Resetar.

Bgm. Wilhelm Müller, Weiden bei Rechnitz:

Gemeinden mit sehr schlechtem Zugang zum Breitbandinternet sind von der Abwanderung in Zukunft noch stärker betroffen. Ich fordere daher: Breitbandinternet Zugang für alle Bevölkerungsschichten in kürzester Zeit! Durch Abwanderung der Jungfamilien in den städtischen Bereich und keine Neuansiedelungen von Gewerbebetrieben mangels ausreichender Infrastruktur werden die Chancen für kleine Gemeinden, wie Weiden bei Rechnitz, den wirtschaftlichen und finanziellen Standard halten zu können, immer geringer.

Bgm. Walter Pfeiffer, Wolfau:

Die derzeitigen Gegebenheiten in Wolfau im Bereich des Festnetzinternets stellen einen nicht unwesentlichen Standortnachteil für unsere Gemeinde dar. In weiten Bereichen von Wolfau ist die Internetverbindung langsam und instabil. Das stellt für viele Wolfauerinnen und Wolfauer ein großes Problem dar, da sie das Internet beruflich (Telearbeitsplätze) oder als Firma benötigen.  Aber auch viele Schüler und Studenten brauchen das Internet für ihre Ausbildung.

Um diesen Standortnachteil zu beseitigen, führt die Gemeinde derzeit Gespräche mit der Telekom über den Ausbau des Breitbandfestnetzinternets in Wolfau. Die Erschließung über Funkmasten kommt für uns aufgrund der Vorbehalte in der Bevölkerung nicht in Frage.

Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten verlangt die Telekom jedoch eine beträchtliche finanzielle Beteiligung der Gemeinde an den Kosten. Es wird daher seitens der Marktgemeinde Wolfau gefordert, dass Teile der Einnahmen aus der Versteigerung der LTE-Lizenzen für den Ausbau des Breitbandinternets im ländlichen Raum verwendet werden, um die gegeben Standortnachteile zu beseitigen.

Bgm. Franz Wachter, Deutsch Schützen:

In unserem Gemeindegebiet gibt es mehrere Kontenpunkte. Alle diese Anschlusspunkte und Sender sind sehr schlecht ausgestattet. In dem Ortsteil Eisenberg ist oft überhaupt kein Internetanschluss möglich. Im Ortsteil Deutsch Schützen befindet sich das Wählamt. Der Ortsteil Eisenberg liegt dabei bereits bis zu 6 km vom Wählamt entfernt. Das führt dazu, dass A1 keinen Internetanschluss herstellt oder nur Ausnahmeanschlüsse als Feldversuch.

Auf der Homepage von A1 werden bis zu 16 Mbit versprochen, dabei werden 3 Mbit/s geliefert. Selbst in Deutsch Schützen werden laut den Benützern nur 6 Mbit/s erreicht. Neuanmeldung werden wegen nicht vorhandenen Leitungen überhaupt nicht angenommen. In der Gemeinde ist auch der Ortsteil St. Kathrein im Bgld. Betroffen. Auf dem Eisenberg befindet sich ein Handy-Sender von A1 und Drei, weiteres findet man in Deutsch Schützen am Kirchturm einen Sender von T-Mobile und am Wählamt einen von A1. In dem Ortsteil St. Kathrein ist auch noch ein weiterer Sender vorhanden. Einzig der Sender am Wählamt in Deutsch Schützen sendet in 3G. Alle anderen Sender senden mit 2G. So ist es auch nicht möglich in Eisenberg oder St. Kathrein einen mobilen Anschluss mit vernünftiger Geschwindigkeit herzustellen. Die Produkte „Hui“ von Drei oder „Internet für Zuhause“ von T-Mobile sind daher im gesamten Gebiet überhaupt nicht möglich.

VBgm. Gernot Mager, Schandorf:

Da der Beruf als einer der wichtigsten Gründe für die Abwanderungen von Jungen Leuten aus den Bgld. Gemeinden angeführt wird und in der heutigen Zeit das Internet eine zentrale Komponente darstellt, ist es unumgänglich seitens der Politik dafür zu sorgen, das auch im südlichem Burgenland kurzfristig das bestehende Netz (ADSL) so ausgebaut wird, dass die mögliche max. Bandbreite von 8 MB auch genützt werden kann. Dies ist, so wie auch in Schandorf, in vielen Gemeinden nicht der Fall, da der notwendige Server zu weit weg entfernt ist und daher eine Maximale Bandbreite von max. 4 MB gegeben ist. Mittel bis Langfristig ist ein Ausbau auf Glasfaserkabel unumgänglich, welcher eine Bandbreiten von 16 MB bis 30 MB erlaubt.

LR Michaela Resetar: Kein Land der zwei Geschwindigkeiten

„Das Burgenland darf nicht zu einem Land der zwei Geschwindigkeiten werden! Es ist gut, dass der Ausbau in den Ballungsräumen funktioniert, wir fordern aber „Breitband für alle!“. Dafür machen wir uns stark und das wollen auch die Burgenländerinnen und Burgenländer“, so Resetar abschließend

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